Soziale Innovation in Aktion: Erfolgreicher Abschluss der FSW-Innovationswerkstatt
Das Ergebnis der beiden von wirkt. organisierten FSW-Innovationswerkstatt Workshops im April kann sich sehen lassen: mit über 60 Teilnehmenden wurden zahlreiche innovative Ideen generiert, aus denen insgesamt 11 neue Angebote für die Wiener Wohnungslosenhilfe entstanden sind.
Nachdem im März die erste Phase des Prozesses – das Problem verstehen – abgeschlossen wurde, konnte im April auch die zweite Phase erfolgreich durchgeführt werden: gemeinsam neue Lösungsansätze entwickeln. In zwei partizipativen Ideation Workshops à 5 Stunden wurden alle relevanten Stakeholdergruppen eingebunden, um deren kollektives Potenzial zu bündeln. Mit Hilfe vielfältiger Innovationsmethoden wurde ein Raum geschaffen, in dem Teilnehmende kreativ werden und ihr Fachwissen einbringen konnten.
Als Prozessbegleiterin dieses partizipativen Innovationsprozesses durften wir als wirkt. die Workshops gestalten und moderieren. Die Rückmeldungen nach den Workshops waren durchweg positiv: 85% der Teilnehmer:innen fühlten sich inspiriert und wünschten sich zukünftig ähnliche Prozesse für andere Herausforderungen.
Auch wir von wirkt. waren überwältigt von der Energie, die im Raum entstanden ist! Es war unglaublich bereichernd, so viele engagierte und kreative Köpfe zusammen zu erleben. Danke an alle großartigen Mitgestalter:innen!
Wie sind wir an die Workshops herangegangen?
Zur Bearbeitung solcher komplexen Problemstellungen greifen wir auf ein adaptiertes Design Thinking zurück, wobei der Fokus immer auf den Bedürfnissen und Anforderungen der Betroffenen liegt. Denn nur durch die Einbindung der Zielgruppe selbst können wirksame Lösungen für sie entwickelt werden.
Entscheidend für den Erfolg war deshalb auch die Teilnahme von Peer-Mitarbeiter:innen. Peers sind selbst ehemalige wohnungslose Menschen, die einen Zertifikatskurs absolviert haben und als ausgebildetes Personal in den Einrichtungen jene unterstützen, die akut von Obdach- oder Wohnungslosigkeit betroffen sind. Mit ihrem persönlichen Erfahrungswissen kennen sie die Betroffenen-Perspektive und tragen zur kritischen Reflexion von Angeboten und Praktiken bei – ein unglaublich wertvoller Gewinn für unseren Prozess.
Die inhaltliche Grundlage für die Workshops war unser Booklet: Darin steckt das geballte Wissen aus zwei Monaten Recherche und 22 Expert:innen-Interviews zur Thematik. Denn wir sind davon überzeugt: ein tiefgreifendes Problemverständnis ist notwendig, um effektive Lösungsansätze zu entwickeln, die nachhaltige Veränderungen mit sich ziehen.
Was kam bei den Workshops heraus?
Aus 24 Ideensteckbriefen wurden 11 konkrete Konzepte entwickelt, von denen sich letztendlich eines durch sein großes Wirkungspotential durchsetzen konnte und als Pilotprojekt umgesetzt wird: Das Kompetenzzentrum Bildung und Arbeit. Im Kompetenzzentrum sollen wohnungslose junge Erwachsene kontinuierlich hinsichtlich einer Perspektivenentwicklung in Richtung Beschäftigung und Arbeitsmarkt, unabhängig vom Wohnplatz betreut und begleitet werden.
Wie geht es jetzt weiter?
Aktuell wird ein Vergabeverfahren durchgeführt, und die Partnerorganisationen des FSW können sich auf die Umsetzung des neuen Angebots bewerben. Für die Pilotierungsphase stehen insgesamt bis zu 400.000 Euro zur Verfügung.
Hintergrund
wirkt. als Dachmarke für soziale Innovation begleitet im Auftrag des Fonds Soziales Wien (FSW) einen partizipativen Innovationsprozess im Bereich der Wiener Wohnungslosenhilfe. Der Prozess dreht sich rund um die Fragestellung: Wie können wir wohnungslose junge Erwachsene durch neue Angebote an den Arbeitsmarkt heranführen und dabei unterstützen, eine individuelle Perspektive zu entwickeln?
Nach dem Ideation Lab 2022 und der oberösterreichischen Initiative UpdateSocial ist es der dritte große soziale Innovationsprozess, den wir begleiten und gestalten dürfen.
wirkt. gestaltet partizipative Innovations-Prozesse und schafft so neue Räume für soziale Innovation. Als Social Business und Dachmarke für soziale Innovation in Wien macht es sich seit 2016 zur Kernaufgabe, soziale Innovationen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln. Mehr Infos zum Prozess und dem Hintergrund gibt es hier.