Culture School, ein Venture von wirkt.
Nach anfänglichen Covid-19 Hindernissen durften wir mit dem Schuljahr 2021/22 nun endlich unserer eigentliche Mission nachgehen: der Culture School Schulklassenbegleitung. Ein ganzes Schuljahr haben wir drei Unterstufenklassen – eine 2. Klasse im 8. Bezirk und zwei dritte Klassen, eine im 10. und eine im 15. Bezirk – zu den Themen Stärkenbildung, Diversität, Identität und Toleranz begleitet.
Wir blicken auf ein aufregendes Jahr zurück: Sprachsensible Trainings und Beratungen für Eltern zu schulspezifischen Themen, empowernde Workshops zu Identität und Diversität für Schüler*innen und ein kontinuierlicher Austausch mit Lehrer*innen, um den diversitätssensiblen Unterricht an ihren Schulen zu stärken. Bei unseren Culture School Community Events Ende Juni konnten wir gemeinsam das Schuljahr Revue passieren lassen. Es kamen Eltern und Lehrer*innen der Schulen zusammen und ließen sich von den kreativen Darbietungen der Schüler*innen beeindrucken. Der erste Durchgang unserer Schulklassenbegleitung ist somit erfolgreich abgeschlossen.
Den Sommer nutzen wir, um die bisherige Arbeit zu evaluieren und den nächsten Durchgang vorzubereiten. Wir freuen uns, ab Herbst neue Klassen zu betreuen und bieten künftig unsere Klassenbegleitungen semesterweise an, damit mehr Schulen von unserer Zusammenarbeit profitieren können.
Die Culture School Schulklassenbegleitung, was hat es damit auf sich?
Die Culture School setzt an der Schnittstelle kulturelle Diversität und Bildung an: In Schulen mit hohem Migrationsanteil wird Diversität als positive Ressource genutzt und das Schuldreieck, bestehend aus Lehrer*innen, Eltern & Schüler*innen, gestärkt. Innerhalb der Schulklassenbegleitung bieten wir ein umfangreichen Angebot für diese drei Zielgruppen an. Lehrkräfte werden sensibilisiert, Eltern informiert und Schüler*innen empowert.
Zu sehen welchen positiven Einfluss das Projekt auf die Schüler*innen hat, ist für uns sehr bestärkend. Vor allem freut es uns , dass wir mit unserer diversen Teamkonstellation zur positiven Repräsentation und Identifikation bei Kindern mit Migrationsgeschichte beitragen können. “Was Leila, du sprichst auch Bosnisch?!” oder “Du verstehst ja, was wir auf Arabisch gesagt haben, Bouchra!” sind nur kleine, aber doch sehr empowernde Momente für Schüler*innen. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in ihrer Identität und ihrem Können zu stärken. In unserer Arbeit fällt uns immer wieder auf, dass sich Jugendliche mit ihren eigenen Stärken nur oberflächlich beschäftigen. Noch dazu sind sie leider auch Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen ausgesetzt. Mit unserem vielfältigen Programm bieten wir Schüler*innen einen Safe Space, in dem sie ihre Potenziale erkunden können.
Über uns:
Wir sind Leila und Bouchra.
Laut Statistik wären wir beide klassische Bildungsverliererinnen. Wir haben einen Migrationshintergrund, sind beide Arbeiterkinder und wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es mit diesen Startbedingungen in der Schule sein kann. Migrationshintergrund wird und wurde auch in unserer Laufbahn als Hindernis wahrgenommen. Unsere sprachliche Vielfalt wurde negativ aufgefasst oder im besten Fall ignoriert. Und genau das wollen wir ändern, indem wir Vielfalt endlich besprechbar machen. Wir bestärken Kinder in ihrer Identitätsfindung, damit sie selbstbewusst ihren Bildungsweg bestreiten und Bildungsgewinner*innen werden können.